Die Lustgartenspatzen

Was andernorts die Spatzen von den Dächern zu pfeifen pflegen, das besingt die Erbacher Musikgruppe "Die Lustgartenspatzen" in treffenden Versen zur Fastnacht und mittlerweile auch bei öffentlichen Veranstaltungen jeglicher Art. Lokale Ereignisse, Nachdenkenswertes oder einfach nur lustige Begebenheiten nimmt das Sextett musikalisch auf die Schippe. Als melodische Grundlage dienen meist bekannte, eingängige Schlagermelodien, die Texte werden entsprechend umgearbeitet. Aber auch eigene Kompositionen gehören zum umfangreichen Repertoir.

Die Fastnacht, damit fing alles an: 1973 begründeteten Karl-Heinz Sattler und Günter Müller die Bänkelsänger. Aus dieser Zeit der Urformation stammen beispielsweise so beliebte Lieder wie "Vadder do" oder "In Erbach ist die Hölle los". 1986 ersetzten Gunther Spatz und Stephan Horlebein das Duett und es entstanden Lieder wie "Dorsch un dorsch" oder "Flaschebier". Karl-Heinz Sattler machte mit seinem Wiedereinstieg 1988 ein Trio aus den Bänkelsängern. Drei Jahre später stieß Ulli Glenz dazu und 1992 wurden aus den Bänkelsängern die Lustgartenspatzen. Mittlerweile komplettieren Karl Glenz und Andreas Ninger die Band.

Die Texte kommen meist von Ulli, Andreas oder Gunther, und Stephan Horlebein ist das musikalische Genie der Truppe, er spielt alles, man braucht es ihm nur anzusingen. Ulli Glenz kommen die besten Ideen während der Arbeit auf dem Feld "wenn ich so hoch über Erbach mit meinem Bulldogg über die Felder der Sophienhöe heiz...", Andreas Ninger braucht dagegen "immer etwas Druck", so seine Selbsteinschätzung. Gute Einfälle sind gefragt, denn die Fastnacht steht vor der Tür, und da wollen die Lustgartenspatzen wie in jedem Jahr wieder mit drei neuen Titeln beim Erbacher Publikum aufwarten. Das wird ihnen ganz gewiss gelingen, zumal wenn sich in Erbach ausnahmsweise nichts weltbewegendes getan haben sollte, gibt es da ja immer noch die Nachbarstadt, insbesondere deren Stadtverwaltung, welche ab und an für eine Posse gut ist und die dafür ihr musikalisches Fett abbekommt

Ob es um brisante lokalpolitische Entscheidungen oder um die Menschen, speziell Erbacher, mit all ihren Vorzügen oder kleinen Macken geht, die Lustgartenspatzen schauen den Leuten "auf's Maul" und haben für jeden Topf den passenden Deckel. Sie vermögen es, brisante Themen auf den Punkt zu bringen, und trotzdem in ihrer liebenswürdigen Art niemandem dabei auf den Schlips zu treten.

Zunehmend wird die Band auch außerhalb der Faschingssaison gebucht. Premiere feierten sie 2002 zum Beispiel mit Auftritten beim mehrfach besungenen "Wiesemaikt". Sie spielten beim Erbacher Loabser-Abend und beim Weihnachtsmarkt sowie schon mehrfach vor politischer Prominenz zum Neujahrsempfang des CV Ulk. Lieder, die das ganze Jahr über für gute Stimmung sorgen und nicht speziell auf Fastnacht zugeschnitten sind, werden daher vermehrt ins Repertoire aufgenommen.

Mitmachen, Schunkeln oder einfach nur zuhören, das alles ist drin, wenn die Lustgartenspatzen in die Tasten und Saiten hauen. Gespielt wird selbstverständlich alles live und weitestgehend unplugged, um die Natürlichkeit von Musik und Gesang zu erhalten, daher ist das Sextett auch für private Familienfeiern der ideale Unterhaltungspartner.

Kürzlich ist nun auch eine CD der Lustgartenspatzen mit dem Titel "Dabbefänger" erschienen. Sie ist zu haben bei Ute Neff (Touristik-Büro Oreg) oder bei Karl-Heinz Sattler, Erbach, Jahnstraße 9. Im Internet gibt es unter www.lustgartenspatzen.de zudem nicht nur eine ausführliche Beschreibung der Band, Liedtexte und Fotos, sondern auch eine Hörprobe.